Im Rahmen dieser Dissertation wurden neue Ansätze entwickelt um die Nachhaltigkeit von Passivhäusern und passivhausähnlichen Gebäuden zu steigern. Am Ende der wissenschaftlichen Arbeit steht das Bewertungsverfahren "GreenPassivhaus". Zu Beginn der Arbeit wurden die theoretischen Grundlagen erarbeitet und am Ende sind Auswertblätter zur Anwendung des Verfahrens zu finden. Ein Anwendungsbeispiel rundet die Dissertation in Anlage 1 ab. Ein "GreenPassivhaus" soll nicht in Konkurrenz zur bestehenden Passivhausbauweise treten, sondern diese durch weitere Nachhaltigkeitskriterien ergänzen. Die Nachhaltigkeit von Gebäuden wurde in "primäre" und "sekundäre" Bereiche untergliedert. Bei primären Parametern handelt es sich um nutzerabhängige Faktoren, die von Bauherr, Architekt oder Nutzer direkt beeinflussbar sind. Bei sekundären Parametern sind vorgeschaltete nutzerunabhängige Prozesse zu betrachten. Die sekundäre Bewertung betrifft die Qualität des Städtebaus und der Bauleitplanung. Durch die Aufteilung in primäre und sekundäre Parameter werden die Verantwortlichkeiten entsprechend geklärt. Vorgeschaltete nutzerunabhängige Sekundärparameter werden somit gesondert abgebildet und bewertet. Mit Hilfe des energetischen Formfaktors, des energetischen Orientierungsfaktors, des architektonischen Höflichkeitsfaktors, des architektonischen Materialfaktors, des architektonischen Nutzungsfaktors, des architektonischen Lebensformfaktors und des architektonischen Rückbaufaktors ist es nun möglich auch unbestimmte Nachhaltigkeitsbereiche zu konkretisieren. Das Bewertungssystem bietet eine gewisse Vergleichbarkeit der Nachhaltigkeit von Passivhäusern und passivhausähnlichen Gebäuden. Mit diesem Bewertungssystem können alle Gebäude als "GreenPassivhaus" bewertet werden, unabhängig davon ob es sich tatsächlich um ein Passivhaus handelt oder nicht. Die Punkteanzahl bildet die Qualität der Primär- und der Sekundärparameter ab. Die bestehenden Zertifizierungssysteme zur Bewertung der Nachhaltigkeit von Gebäuden, wie "BREEAM", "LEED" und der "DGNB" weichen von meiner in dieser Dissertation vorgestellten Vorgehensweise grundsätzlich ab. Meine Forschungen auf diesem Gebiet stellen neuartige Planungsinstrumente zur Verfügung um die Nachhaltigkeit von Gebäuden zu steigern und vergleichbar abzubilden. Die Methodik "GreenPassivhaus" könnte deshalb als Bewertungssystem der dritten Generation betrachtet werden.